Diese Fotoreihe zeichnet den Weg der Moai, der monolithischen Steinfiguren der Osterinsel, vom Steinbruch im Krater des Rano Raraku bis zu den Küsten der Insel nach. Es gibt noch etwa 1000 von ihnen, die über die ganze Insel verteilt sind. Sie wurden zwischen 400 n. Chr. (erste Besiedlung) und 1868 geschaffen, wobei die Hauptphase zwischen 1100 und 1680 n. Chr. lag. In dieser Zeit nahmen die Figuren kontinierlich an Größe zu, wurden aber stilistisch immer einheitlicher.

Viele sind niemals fertig geworden, liegen oder stehen noch im Steinbruch. Einige sind nur noch durch einen schmalen Steg am Rücken mit dem Fels verbunden, andere stehen bis zum Hals im Abraum oder sind ganz verschüttet. Sie sind zwischen zwei und 21 Meter hoch (auch dieser Riese ruht noch in seinem Felsbett). Der größte jemals aufgestellte Moai erreicht die Höhe von 9,8 Metern.

Die Moai wurden vornehmlich an den Küsten der Insel aufgerichtet, und zwar auf "Ahu" genannten kleinen Altären oder Plattformen, und dienten wahrscheinlich der Ahnenverehrung. Der Transport erfolgte wohl mittels Seilen und Baum- oder Palmenstämmen, die als Rollen verwendet wurden und so die Legende prägten, die Moai seien zu ihren Standorten "gegangen".

Sie bestehen aus vulkanischem Tuffgestein, das etwa die Farbe des Hintergrundes dieser Seiten hat. Vielen Figuren wurden nachträglich gewaltige "Hüte" aufgesetzt, genannt "Pukao". Dafür verwendete man rötliche Gesteinsschlacke, die aus dem Krater des Puna Pau gewonnen wurde (siehe Bild im entsprechend roten Feld). Wahrscheinlich wurden ihnen auch dort ihre "Augen" eingesetzt, die aus weißer Koralle sowie roter Gesteinsschlacke bestanden.

Um 1680 verheerten große Stammeskriege weite Teile der Insel. Als sie 1722 von Roggeveen "entdeckt" wurde, standen aber noch viele Moai an ihren angestammten Plätzen. 1890 kam es zu der letzten überlieferten kannibalischen Handlung zu Füßen des letzten noch stehenden Moai. 1955 war auch er gefallen. Wo heute Gruppen von Figuren stehen, sind diese in den letzten Jahrzehnten wieder aufgerichtet und restauriert worden.

Grafik aus "Die Osterinsel" von Horst Gatermann, dumont 1991